Evangelische Kirche Zerkwitz

Der Ort ist 1315 erstmals genannt. Vor die slawische Silbe „wicz” für ‘Ort, Siedlung, ist „cerc” gesetzt. Aus dem Lateinischen, Griechischen, Kyrillischen kommend, bedeutet „circ, zerk” Kirche. Ausgehend von Meißen wird eine frühe Missionskirche für die Slawen des Spreewaldes vermutet. Der Taufstein in der heutigen Kirche Zerkwitz bezeugt einen frühen Erstbau der wohl aus Franken kommenden Missionare.
Zum Kirchort gehören die Siedlungen Ragow, Groß und Klein Beuchow, Klein Radden, Krimnitz und Zerkwitz selbst. Der jetzige Kirchenbau mit zwei Emporen, einem Kanzelaltar ist 1770 geweiht. Eine Loge blieb für die Standesherrschaft reserviert. Für die geistliche und allgemeine Bildung der Bewohner sorgten die örtlichen Autoritäten, viel später der sächsische Staat (bis 1815), danach die preußischen Institutionen.
Zwei Engel aus einer lokalen Werkstatt (Wolschke) blieben erhalten. Die Orgel von Ludwig Hartig ist 1854 in Züllichau gefertigt und eingebaut.

Die 1998 restaurierte Innenbemalung vermittelt mit den 1896 gestifteten Altarfenstern den Kirchenbesuchern eine wohltuende Atmosphäre und die Botschaft „Willkommen im Hause Gottes für die Menschen“. Die Verbundfenster mit rotem Muster sind ein Geschenk der Partnergemeinde Ohligs im Bergischen Land.
Mit ihrer Entstehung und dem Namen des Ortes zeugt die Kirche von den wendischen Wurzeln der Bevölkerung. Nach dem Sprachforscher und Pfarrer Johannes Choinan (1600 – 1664) ist in Zerkwitz eine Straße benannt.
Der jährliche Ostergottesdenst findet seine Forstsetzung in einem stillen Prozessionsreiten, mit dem die Auferstehung Christi von den Toten auch außerhalb der Kirchenmauern verkündigt wird. Die Sitte des Osterreitens war bis zur Reformation europaweit verbreitet. Ihre Wiederaufnahme geht vor allem auf das Wirken von Pfarrer in Ruhe Michael Oelmann zurück. Heute reiten Mädchen, Frauen, Männer von Ort zu Ort im Kirchenbezirk, grüßen die an den Straßen Stehenden und geben gern Hoffnungssträußchen ab. In Klein Radden, Ragow und Krimnitz wird eine Stationsandacht gefeiert.

Sie finden die Kirche Zerkwitz an der Hauptstraße 14, 03222 Lübbenau / Spreewald OT Zerkwitz.